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Winter 2006 - etwas Nostalgie.

Wir bauen den Kadett.

Vor langer, langer Zeit gab es mal  Modellflugzeuge ohne Fernsteuerung und ohne Schalldämpfer...
So könnte heutzutage schon fast ein Märchen beginnen. Fast undenkbar, dass Modellflugzeuge führerlos und ohne Schalldämpfer in der Luft herumfliegen. Gesetze und Regeln haben den Modellflugsport schon längst in wohl geordnete Bahnen geleitet. Bis auf das kleinste Detail ist alles durch Gesetzte und Paragraphen geregelt. Die Flughöhe ist begrenzt, die Lautstärke, der Abstand vom Ort, die Flugzeiten, das Gewicht und wenn wir darüber nachdenken noch viele Punkte mehr. Was noch fehlt ist vielleicht ein Modellflugführerschein?

An dieser Stelle sollten wir nicht so vorlaut sein, sonst kommt noch einer auf die Idee, diesen einzuführen.


Ich darf nun nahezu auf 50 Jahre Modellflug zurückblicken und möchte, in den nachfolgenden Zeilen über die ersten 30 Jahre Modellflug kurz berichten.

Modelle, noch gebaut aus Kiefernleisten und Sperrholz. Mit Bespannpapier oder Japanseide überzogen. Mit mehreren Schichten Spannlack versehen. Am Hochstart oder per Dieselantrieb. Ohne Fernsteuerung zogen die Modelle selbstständig ihre Bahnen am Himmel und landeten durch den Wind getragen manchmal kilometerweit entfernt. Im Dauerlauf über Wiesen und Äcker. Gelegentlich einen Bach durchschwommen. Das war Freiflug in höchster Perfektion, und sehr gesund für die körperliche Ertüchtigung.

1950 bis 1964 - Freiflug.

Ca. 1950 - Mein Vater Ernst mit seinem Bruder Bernfried. Das Modell ist der Windspiel von Helmut Antusch am Hochstart.Ca. 1959 - Das Torpedo nach Bauplan gebaut. Freiflug mit Zeitschaltuhr. Im Hintergrund meine Mutter, mein Bruder Peter und ich.1961 - Mein Bruder Peter und ich halten den Windspiel. Freiflug mit einem Cox 0,8 ccm auf dem Bruderhof bei Singen.1962 - Bruder Peter und ich. Kadet mit 1,5 ccm Diesel. Freiflug auf dem Bruderhof bei Singen.1963 - Mein Vater Ernst mit seinem Kapitän. Motorisiert mit einem Cox 0,8 ccm im Freiflug.1964 - Mein Bruder Peter mit dem Kaptän auf dem Bruderhof.
Den Cursor über dem Bild platzieren, dann erscheinen die Informationen zum Bild.

Dann die erste 1-Kanal Fernsteuerung. "Metz Mecatronic" hieß das Teil. Einmal den Knopf drücken links, 2 x drücken recht. So konnte die Richtung vom Modell beeinflusst werden.

1965 bis 1968 - 1 Kanalfernsteuerung.

1965 - Kadet mit der 1-Kanalfernsteuerung. Motorisiert mit OS-PET 1,5 ccm. Die Besonderheit war das einzelne große Bugrad. Damit konnte sich das Modell bei der Landung nicht überschlagen.1968 - Filou mit der 1-Kanalfernsteuerung. Der Start erfolgt mittels Hochstart am Gummiseil oder Hilfsmotor Cox 0,8 ccm.1968 - K10-Schleicher von Graupner. Zwischen den Flügel ist ein Motoraufsatz mit einem OS-PET 1,5 ccm montiert.

Die nächste Fernsteuerung hatte schon mehrere Hebel und Knöpfe. Eine "Graupner Variophon" mit 10 Kanälen, besser gesagt mit 5 Funktionen. Ein üppig dimensionierter Empfänger mit mehreren und farbig gekennzeichneten Schaltkanälen benötigte noch richtig Platz im Innern des Modells. Da sich alles auf einem Pendler - Kanal abspielte konnte man immer nur ein Modell nach dem anderen fliegen lassen. Tipp-Tipp Anlagen. So nannte man diese einem Kofferradio ähnlichen Sender. Nur Vollausschläge waren möglich, also wurden die Ruderbewegungen angetippt. Zum Trimmen der einzelnen Ruder gab es die "Trimmomatik", eine motorische Gewindestange welche in die Schubstange montierte wurde und über einen Kanal länger bzw. kürzer gestellt werden konnte. Schon richtig weiche Tiefflüge waren möglich, nur durch diese Trimmung. Manchmal endetet die ganze Sache auch mit einem Absturz, weil sich die Gewindestange ausgehängt hatte. Vieles war noch dem Zufall überlassen.

1969 bis 1964 - Tipp Tipp Fernsteuerung.

1969 - Meine Brüder Andreas und Matthias mit dem Mikado von Wick.1969 - Mit 14 Jahren waren wir jedes Wochenende auf dem Modellflugplatz in Böhringen. Der Mikado war motorisiert mit einem OS-Pet 1,5ccm und wurde mit Höhen und Seitenruder gesteuert.1969 - Einer von mehreren Björn BS1 von Wick. Auf dem Motoraufsatz war wieder der OS-Pet montiert. Man hatte damals nicht das nötige Kleingeld für mehrere Motoren.1970 / 71 - Der erste Bonanza von robbe. Motorisiert mit einem 3,5ccm Webra (Weihnachtsgeschenk). Das Modell hatte tolle Flugeigenschaften, so dass ich daraufhin gleich mehrere Modelle von diesem Typ baute. Alle mit dem gleichen Motor.

Dann die ersten Proportionalanlagen. Von Simprop war meine erste Digi 7+1. Ein riesiger Sender mit Eingriffschlitzen. Ideal für Daumenflieger, welcher ich übrigens bis heute geblieben bin. Eine Teleskopantenne von 2,5 Meter Länge sorgte für die Funkverbindung vom Sender zum Modell. Auch die Funktionen am Sender waren vorgegeben. Links das Gas und Querruder, rechts Seite und Höhe. Nichts konnte am Sender umgebaut werden und so habe ich mir diese Angewohnheit, wie auch viele andere Modellflieger aus meiner Zeit, bis zum heutigen Tag beibehalten.

1972 bis 1980 - die ersten Propanlagen.

1972 - Eine Klemm L25D. Das Mittelstück wurde weggelassen. Dafür ein 7,5 ccm Enya eingesetzt. Das Teil war flott unterwegs.1974 - Meine Brüder Matthias und Adreas hinter einer kleinen Me-109. Erstellt nach einem Bauplan von HC.  Das Modell war motorisiert mit einem Webra 6,5ccm. Als Fernsteuerung wurde eine robbe dp4 eingesetzt. 1974 - Ein Charter von robbe. Motorisiert mit einem 3,5ccm Enya. Fernsteuerung eine Engel Multiplex. Im Hintergrund wieder meine Brüder. Im Vordergrund Michael Kaiser. Er ist noch heute in unserem Verein.1974 - Zum Holzbaukasten vom Puma gab es auch einen GFK-Rumpf. Der Puma von robbe war motorisiert mit einem 7,5ccm Enya. Fernsteuerung eine Multiplex Professional.1980 - Mein Bruder Matthias mit der Klemm 35 spezial 2,60 Meter Spannweite und ein 33ccm Quadra Baumsägenmotor. Der Motor hielt leider nicht lang und wurde beim ersten Stechflug überdreht. Damals gab es halt noch keine vernünftigen Benziner.

Modelle wie Kadett, Kapitän, Tourist, Kurzwellensittich, Frechdachs und dergleichen waren Modelle welche in den oben genannten Tagen zum Einsatz kamen. Solch ein Modell werden wir in der nächsten Bauaktion mit unseren Jüngsten bauen. Dabei werden immer wieder zu den damaligen Zeiten, mit der entsprechenden Bauausführung zurückkehren. 


Bei der Beschaffung vom benötigten Material haben uns einige Lieferanten unterstützt.

Für unsere Jugendarbeit benötigen wir eine Unmenge von Holz. Die Fa. Thoma unterstützt uns bei unserer Jungendarbeit mit Sachspenden. Ein recht herzliches Dankeschön Herr Thoma.

Thoma-Balsaholz GbR
Gottfried Thoma sen. & junior
Balsaholzsägewerk / Modellbau


Die Fa. Staufenbiel hat uns wieder die benötigten Rudermaschinen zu einem Unkostenbeitrag überlassen. Wir möchten uns bei Herr Och, dem Chef der Firma Staufenbiel recht herzlich bedanken.


Für den Bau der Modelle stelle ich das benötigte Material und meine Freizeit zur Verfügung.

Immer wieder werden wir nach der Herkunft der Modellbaupläne für Oldtimer gefragt. Die Baupläne sind erhältlich unter der Internetadresse.

http://www.antikmodellflugfreunde.de/

 

 


Als Antrieb haben wir die Magnum XL Motoren mit 2,5 ccm Hubraum bestellt. Diese sind preisgünstig und vor allem mit Schalldämpfer. Der Fa. Ellen Schwab ein recht herzliches "Dankeschön" für den fairen Preis und die Unterstützung unserer Jugendarbeit.


Zur Bespannung vom Modell verwenden wir die bewährte und kostengünstige LS-T Transparentfolie von AS-Film. Diese hat eine geringe Spannkraft. Ideal für unser leichten Rippenflächen.

Vielen Dank Herr Auch.


Schon einige Jahre werden wir durch die Werner - Messmer Stiftung unterstützt. Wir stellen zu Beginn vom Jahr einen Antrag auf Förderung unserer Jugendarbeit. Meist im August werden die Fördermittel, im Rahmen einer Feier übergeben. Durch diese finanzielle Mithilfe sind wir in der Lage unsere Jugendarbeit möglichst effektiv umzusetzen. An dieser Stelle ein recht herzliches Dankeschön Herr Werner - Messmer für Ihre Unterstützung.

Wie wahrscheinlich in jedem Verein opfert eine sehr kleine Anzahl der Mitglieder die Freizeit für Jugendarbeit. Der Verein bezahlt die Miete und die Nebenkosten für die Bauräume von den Vereinsbeiträgen. Um die Kosten für die Bautätigkeiten niedrig zu halten erstellen wir die Modelle ausschließlich nach Bauplan. Wir haben Ausgaben für Holz, Zubehör wie Kleber, Werkzeuge, und halt eben alles was man so zum Bau eines Fliegers benötigt. Diese finanzieren wir über ausschließlich über Spenden und der oben genannten Förderung. Die Kosten können wir nicht an die Jugendlichen bzw. die Eltern weiterreichen. Daher erheben wir meist einen symbolischen Betrag für das momentane Bauprojekt.

Die erfolgreiche Jugendarbeit hat sich bei den Einwohnern der Stadt Radolfzell schon herumgesprochen und so mangelt es uns keineswegs an Nachwuchs.  Es wäre aber noch schön wenn die Stadtverwaltung uns mit den Bauräumen auch etwas entgegen kommen könnte. Doch diese Verhandlungen gestalten sich meist recht zäh. Aber wie heißt es schön in einem sehr alten Lied.

Ich weiß es wird einmal ein Wunder geschehn ...


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